Annik Kälin setzt weiteren Höhepunkt

Annik Kälin am 19.05.2019 am Mehrkampfmeeting in Landquart
(Quelle Südostschweiz/Bündner Tagblatt vom 20.05.2019)
Das wolle ja nicht enden mit Superlativen und Präsenten, wandte sich ein Bekannter an Grossvater Kälin. Dieser lachte. Um seine Enkelin ging es, Annik Kälin. Die 19-Jährige aus Grüsch siegte gestern im traditionellen und hochklassigen Siebenkampf der Frauen in Landquart. Das Mitglied der AJTV Landquart übertraf die Limiten für die Europameisterschaften dieses Sommers sowohl in der Kategorie U20 wie auch U23. Bündner Meisterin wurde sie obendrein – mit Bündner Rekord. Reich beschenken liess sie sich dafür. Das wohl Wichtigste aber war die Punktzahl: 5952 Punkte. Um 108 Punkte übertraf Kälin ihren letztjährigen Rekord. Und dabei hatten die Leistungen im Hürdensprint, Weitsprung, Kugelstossen, 200-m-Lauf, im Weitsprung und dem Speerwerfen sogar auf noch mehr gedeutet. Der abschliessende 800-m-Lauf aber hielt höchsten Ansprüchen nicht bis zum Schlussstand. «Ich will die beiden Runden so laufen, wie ich es kann», hatte sie sich vor dem Startkommando gesagt. Der Ansporn war riesig. Es winkte ein Traumziel: die 6000 Punkte. 2:18:50 Minuten waren im Minimum hierfür verlangt. Das traute sich Kälin zu, schliesslich ist sie im Winter auf der engen und nicht leistungsfördernden Hallenpiste bereits unter diesem Wert geblieben.

Doch der erste Härtetest folgte unerwartet früh, nach 100 Meter. Jetzt blies ihr der Wind als Leaderin in voller Stärke ins Gesicht. Sie leistete Widerstand, und der Glaube ans Reüssieren hielt sie aufrecht. Der Blick auf die laufende Uhr bestätigte nach Streckenhälfte: 1:07,40, etwas über der eigenen Vorgabe. Jetzt schob Kälin ihren Kampfgeist an. Doch nochmals kam die Windwand und diesmal wurde der Kraftakt gebremst. «Plötzlich war der Tank leer», sagte Annik Kälin. Es blieben noch gut 200 Meter zu rennen. In 2:22,37 Minuten lief sie ein. Obwohl sie die Traummarke verpasste, strahlte Annik Kälin rasch wieder. «Das war ein Einstiegswettkampf, und ich bin extrem zufrieden.» Auf eine gute Form hoffte sie zwar. Seit der Hallensaison fehlten ihr aber die Wettkampfresultate. Und nun konnte sie bilanzieren: «Es ging alles mehr oder weniger auf.» Und den Blick schwenkte sie bereits weiter, in Richtung des nächsten Wochenendes. Dann tritt sie erneut an und das am Internationalen Mehrkampf- Meeting in Götzis – gegen die Weltelite.

Bericht SO / BT vom 20.05.2019 im PDF-Format

 

 

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